Mit welchen Problemen sich eine Patientin herum schlagen muss, deren Alltag wegen ihrer schweren Darmerkrankung schon belastend genug ist, zeigt ein aktueller Filmbeitrag des WDR:
Geht es um die Kostenübernahme für teure Medikamente oder medizinische Hilfsmittel, müssen sich gesetzlich Versicherte häufig auf schlechte Nachrichten von ihrer Krankenkasse gefasst machen: bezahlt wird nicht, was aus medizinischer Sicht die optimale Lösung darstellt, sondern eine (vermeintlich) gleichwertige und zugleich günstigere Alternative. Dabei ist dieses Vorgehen nicht immer im Sinne der Versichertengemeinschaft, führt es doch hin und wieder zum Gegenteil dessen, was eigentlich erreicht werden soll. Mehrausgaben statt Wirtschaftlichkeit und Kosteneffizienz sind die Folge.
Natürlich ist das im Film erwähnte Antiseptikum teurer als eine simple Kochsalzlösung zum Spülen und Reinigen des Ports; im Gegenzug minimiert sich aber auch das Infektionsrisiko für die Patientin. Ist ein Port verkeimt, wird es gefährlich: die operative Entfernung und Legung eines neuen Zugangs muss umgehend erfolgen, sonst drohen Sepsis und schlimmstenfalls der Tod. Abgesehen von den körperlichen und psychischen Belastungen, die eine solche Situation für die Betroffenen bedeutet, dürften die Kosten für eine Operation und den anschließenden stationären Aufenthalt die einer antiseptischen Reinigungslösung wohl deutlich übersteigen….
Der Beitrag unterstreicht zudem, wie wichtig die Aufklärung und Überzeugungsarbeit an den entscheidenden Stellen immer noch ist, wird doch die Bedeutung einer optimalen Patientenversorgung im Bereich der klinischen Mangelernährung nach wie vor nicht ausreichend (an-) erkannt. Er zeigt aber auch, dass es sich lohnt, zu kämpfen und nicht aufzugeben: Im Fall von Frau Jürke hat der engagierte Einsatz des Lokalzeit bitte kommen-Teams erfreulicherweise zu einem guten Ende geführt.