Die Überarbeitung der S3-Leitlinie zur Heimenteralen und Heimparenteralen Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, den unsere Organisation seit Jahren als Fundament unserer Bemühungen betrachtet und weiterhin vorantreiben wird. Die aktualisierten Leitlinien bestätigen nicht nur unseren bisherigen Kurs, sondern unterstreichen auch die zentrale Rolle unserer Arbeit und unseres Engagements für das Wohl der Patienten.
Forschung und visionäres Denken sind der Schlüssel zu Fortschritt und Fachkompetenz. In der Medizin erlangen wir durch tiefgehende Untersuchungen kontinuierlich neue Erkenntnisse, die zu neuen Standards und innovativen Lösungen führen. Dieser Wandel wird anfänglich häufig kritisch hinterfragt und mit Widerstand konfrontiert. Doch erkennen wir in den neuen Leitlinien eine klare Bestätigung unserer bisherigen Initiativen, insbesondere im Bereich der Ernährungsmedizin. Unsere Arbeit entspricht diesen Vorgaben, und wir werden uns weiterhin mit Entschlossenheit für das Wohl unserer Patienten einsetzen.
Erstmals verweist die Kommentierung der Empfehlung 118 auf technologische Fortschritte bei Mehrkammer-Beuteln, darunter auch die Eurotubes: „[…] Mittlerweile sind auch Beutel mit mehr als drei Kammern auf dem Markt (Hepta-/Okta-/Nonatubes). Diese enthalten drei Kammern für die Hauptnährstoffe sowie bis zu sechs weitere Kammern für Elektrolyte, Vitamine, Spurenelemente und andere Supplemente. Das Infusionsleitungssystem ist bereits mit dem Beutel verbunden, ebenso die NaCl 0,9 %-Spritzen zur Spülung. Inwieweit diese Systeme Vorteile hinsichtlich Katheterinfektionen, Handhabung und mehr bieten, wird derzeit in einer multizentrischen Studie untersucht (Trial Comparing Parenteral Nutrition (PN) Using Eurotubes vs. 2/3-chamber Bags in Subjects With Advanced Cancer Requiring PN (PEKANNUSS) (ClinicalTrials.gov Identifier: NCT04105777).“
Diese Erwähnung zeigt deutlich den technologischen Fortschritt, den Mehrkammer-Beutel mit sich bringen. Es ist zu erwarten, dass weitere Unternehmen auf diese Entwicklung reagieren und entweder eigene innovative Systeme auf den Markt bringen oder bestehende Lösungen weiterentwickeln. Für Patienten, insbesondere solche mit onkologischen Erkrankungen oder Kurzdarmsyndrom, bieten diese Systeme eine sichere und effektive Ernährungslösung, die eine individuell abgestimmte Versorgung ermöglicht und das Risiko von Infektionen durch manuelle Zuspritzungen minimiert.
Die S3-Leitlinie etabliert damit einen neuen Standard in der Ernährungsmedizin und schafft Raum für zukünftige Innovationen und Verbesserungen. Dies wird Ärzten, Pflegepersonal und Patienten gleichermaßen zugutekommen, da ein breiteres Spektrum an sicheren, benutzerfreundlichen Lösungen zur Verfügung steht.
Prof. Dr. Masin und sein engagiertes Team innerhalb der Stiftung werden diesen Weg der Innovation und Qualitätsverbesserung in der Ernährungsmedizin konsequent fortsetzen. Die Novellierung spiegelt den Fortschritt wider, ohne einzelne Hersteller zu bevorzugen, und markiert den Beginn einer Entwicklung, die weitere Akteure einladen wird, diese neuen Standards zu erfüllen und aktiv mitzugestalten.